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SG Alpenrose Brodhausen

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Alpenroseschützen erkundeten den Lungau

 

Freilassing (ar) – Bange Blicke richteten sich gegen den wolkenverhangenen Himmel, als sich die Mitglieder der Brodhausener Schützengesellschaft zur gemeinsamen Busfahrt in den Lungau trafen. Aber wieder einmal sollte es Petrus gut mit den Schießsportlern meinen. Zur Freude aller konnten die Regenschirme und -jacken bis zur Heimkehr im Bus verbleiben. 

Organisator Alois Fritzenwenger hatte als Ziel für den diesjährigen Ausflug den südlichsten Teil des Salzburger Landes ausgewählt, den Lungau. Über die Tauernautobahn erreichte man das bestens gepflegte Mauterndorf mit seiner hervorragend erhaltenen Burg. Diese wurde unter Kaiser Heinrich II. im Jahr 1002 urkundlich erwähnt und zunächst als Mautstelle für die Römerstraße über Obertauern errichtet. Später wurde sie zu einer Burg ausgebaut. Erzbischof Leonhard von Keutschach erweiterte die Anlage im 15. Jahrhundert und verbrachte dort als Sommersitz viel Zeit. So konnte er auch der in Salzburg grassierenden Pest entgehen. Jahrhunderte gehörte die Burg zum Fürsterzbistum Salzburg. Nach mehreren Eigentümerwechseln erwarb das Land Salzburg 1968 die Anlage, die nach einer Generalsanierung jetzt als Erlebnisausstellung und Lungauer Landschaftsmuseum genutzt wird. Ein regionales Kulturzentrum und Gastronomiebetrieb schließen sich an. Bei der abwechslungsreichen Führung konnten einige Schützen zum Gaudium für alle in historische Gewänder schlüpfen, etwa als Bischof, Burgfräulein oder Hofnarr.

Nach einer Mittagspause fuhren die Brodhausener mit der historischen Taurachbahn von Mauterndorf nach St. Andrä. Die etwa halbstündige Fahrt mit der höchstgelegenen Schmalspurbahn Österreichs eröffnete bei strahlendem Sonnenschein herrliche Ausblicke auf die grandiose Lungauer Bergwelt. Bereits seit 1894 besteht die Bahn mit einer Spurweite von 760 mm. Dieses Maß war damals im gesamten k&k-Reich hinab bis Serbien üblich. Der „Club 760“ hat durch seinen ehrenamtlichen Betrieb die Strecke vor der Stilllegung und dem Abbau bewahrt. Es wäre jammerschade, wenn es die Fahrt mit der nostalgischen Dampflok und den alten Waggons nicht mehr gäbe.

Von St. Andrä ging es weiter zum nächsten Höhepunkt des Ausflugs, dem Prebersee. Der herrlich gelegene Bergsee liegt auf 1514 m/NN eingebettet in eine traumhafte Hochmoorlandschaft. Besonders bekannt ist der See auch durch die dortige Schießanlage. Das „Preberschießen“ ist einzigartig in der Welt. Die Besonderheit dabei ist, daß die Zielscheiben nicht direkt beschossen werden, sondern nur durch die Spiegelung auf dem See sichtbar sind und auch nur durch die „Abpraller“ von der Seeoberfläche getroffen werden können. Beim sogenannten Wasserscheibenschießen werden die Kugeln entsprechend dem Einfallswinkel vom Wasserspiegel abgelenkt. Jäger, Sennerinnen und Senner gestalteten früher das gemeinschaftliche Hüttenleben nach altüberlieferten Bräuchen. Im Umkreis dieser Almkultur sind auch die Erfinder und ersten Preberschützen zu vermuten. Nachweislich gibt es das Preberschießen seit 1834, nach Historikern aber reicht der Ursprung vermutlich noch viel weiter zurück. Der Rundweg um den See lud zu einem kleinen Spaziergang ein. Fasziniert waren die Schützen von den zahlreichen Wildblumen entlang des Seeweges. Nach einer halbstündigen Wanderung um den See gab es in der nahen „Ludlalm“ kleine Erfrischungen oder Kaffee. Danach fuhren die Ausflügler weiter nach Hintergöriach, wo bei einem gemütlichen Abendessen die Reise allmählich ausklang. Erst während der Heimfahrt wurden die Brodhausener Schützen vom Regenwetter und einem kräftigen Gewitter eingeholt, was aber dem Gelingen des Ausflugs keinen Abbruch mehr tat.